Das Konzept der Achtsamkeit

In unserem pulsierenden und hektischen Leben werden wir unaufhörlich sehr beansprucht und funktionieren sehr häufig im „Autopilot“. Unsere Handlungen und unser Verhalten sind Automatismen, derer wir uns nicht vollkommen bewusst sind. Das Konzept der Achtsamkeit (Mindfulness auf Englisch) ermöglicht es, aus diesem Strudel auszubrechen, indem die Aufmerksamkeit ganz bewusst auf das Jetzt gelenkt wird.

Sind Sie manchmal meilenweit vom jetzigen Augenblick entfernt und versuchen, auf andere Gedanken zu kommen? Sich mit diversen Beschäftigungen abzulenken, ihren Tagesablauf mit unterschiedlichen Aktivitäten zu füllen? In diesem ungebremsten Fluss kann man das Gefühl bekommen, das Geschehen nicht mehr unter Kontrolle zu haben, „abwesend“ von seinem eigenen Leben zu sein. Dies alles bringt Unzufriedenheit mit sich, die Sie von der Person entfernt, die Sie tatsächlich sind, von Ihren Bedürfnissen und tiefsten Wünschen.

Auch Ihre Gedanken verschonen Sie nicht: mal in die Vergangenheit, mal in die Zukunft gerichtet, können sie Sie manchmal komplett einnehmen, ohne dass ein Ende in Sicht ist. Sie führen dann zu Angst- oder Schuldgefühlen… die wiederum physische Symptome oder unterschiedliche Schmerzen verursachen können.

Wie funktioniert das Konzept der Achtsamkeit?

Dieses Konzept lädt Sie dazu ein, eine Pause von Ihrem Alltag zu machen. Einen Moment lang schieben Sie Ihre Gedanken, Gesten und Handlungen beiseite. In diesem Augenblick richten Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf das, was im gegenwärtigen Moment passiert. Mithilfe Ihrer fünf Sinne fangen Sie das ein, was Sie umgibt und was in Ihnen wohnt.

Momente der Achtsamkeit in Ihren Tageslauf einbringen, sorgt für mehr Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Beruhigung. Sie werden schnell die positiven Effekte spüren: Die Gedanken kommen zur Ruhe und der Körper entspannt sich.

Für jeden, überall und jederzeit durchführbar!

Diese „Pausen der Achtsamkeit“ sind sehr einfach in Ihren Alltag zu integrieren. In Ihre repetitiven Handlungen: gehen, essen, Zähne putzen, Essen vorbereiten, sich anziehen… In Stressmomente oder Wartezeiten: Stau, Wartezimmer, Warteschlange im Geschäft… 

Umsetzung:

Sie können Ihre Momente der Achtsamkeit beginnen, indem Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf etwas richten.

  • Die Atmung ist ein effizientes Mittel, um das Konzept der Achtsamkeit umzusetzen, da sie immer zu Ihrer Verfügung steht.
  • Konzentrieren Sie sich einen Augenblick auf Ihre Empfindungen (Muskelkontraktionen, Kontakt der Füße zum Boden beispielsweise).
  • Beobachten Sie Ihre automatischen Gedanken.

Versuchen Sie nicht, etwas verändern zu wollen, seien Sie lediglich Beobachter dessen, was um Sie herum geschieht. Diese Bewusstseinsbildung wird Ihnen helfen, nicht automatischen Handlungen nachzugeben. Durch diesen kurzen Moment der Rückbesinnung können Sie auch besser Entscheidungen treffen. 

Diese „Pause der Achtsamkeit“ kann auch stattfinden, indem Sie sich auf Ihre direkte Umgebung stützen:

  • Beobachten Sie die Farben eines Blumenstraußes, eines Sonnenaufgangs, das Lächeln eines Kindes…
  • Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Geräusche der Natur, das Zwitschern der Vögel oder auf Ihre Lieblingsmusik.
  • Hören Sie einer Person, die mit Ihnen redet, aufmerksam zu.
  • Essen Sie langsamer, um den Geschmack eines Gerichtes zu genießen.
  • Genießen Sie das Gefühl von warmem Wasser auf Ihrer Haut, während Sie duschen.

Die Dauer spielt keine Rolle, ob die Pause nun einige Sekunden oder mehrere Minuten dauert. Was schließlich zählt bei dieser „Pause der Achtsamkeit“, ist, dass Sie lediglich eine Sache zur selben Zeit tun und an nichts anderes denken, nur an das, was im gegenwärtigen Augenblick geschieht. Und wie jedes regelmäßige Training wird diese tägliche Übung Ihr Wohlbefinden, sowohl in Bezug auf sich selbst als auch auf die Beziehung zu anderen, nachhaltig verbessern.