Meine Elternrolle vereinnahmt mich ganz

Sie fragen sich, ob Sie eine gute Mutter oder ein guter Vater sind? Sie laufen ständig Ihren Idealen hinterher? Elternrolle, Partnerschaft, Beruf, Freundschaften… wie soll ich das alles unter einen Hut bringen? Bewahren Sie sich auch Freiräume „nur für Sie allein“!

Perfekte Eltern, Traumhaus, Traumkinder… Zwischen diesen Mythen und Bildern, die wir seit unserer Kindheit mit uns herumtragen, und dem gesellschaftlichen Druck, dem wir voll und ganz ausgesetzt sind, wäre ein Leitfaden ganz hilfreich.

Wie sollen Sie wissen, ob Sie gute Eltern sind? Sind Ihre Orientierungspunkte gut? Ist der Vergleich mit anderen geeignet, um uns zu zeigen, was wir wert sind? Jede Familie ist einzigartig in ihrem Umfeld, ihren Anforderungen und Fähigkeiten, ihrer Organisation und ihren Zwängen. 

Alleinerziehende, Patchwork-Familien, kinderreiche, klassische, entwurzelte Familien… alle Konstellationen sind möglich. Um auf Kurs zu bleiben, bieten sich mehrere Möglichkeiten an: flexibel bleiben, sich allen Familienmitgliedern (auch sich selbst) gegenüber entgegenkommend verhalten und seinen persönlichen wie familiären Ausgleich finden. 

Gut zu sich selbst und gut zu anderen sein trifft nirgendwo mehr zu als im Kreis der Familie. Die Unterstützung des Partners, des Umfeldes und die gesellschaftlichen Beziehungen sind alle von höchstem und entscheidendem Wert.

sie bezeugen

Tom, 30 Jahre, Vater von Noah, 3 Jahre, und Antoine, 5 Jahre

Das Elternsein hat meine Lebensweise verändert. Plötzlich wird es wichtig, auch Zeit für sich zu haben, vor allem weil diese Zeit fehlt (besonders, wenn die Kinder noch ganz klein sind). Sich einen ganzen Nachmittag in ein gutes Buch vertiefen, einfach mal nach Lust und Laune das Haus verlassen, ausschlafen… diese Zeiten sind vorbei. Jetzt muss alles geplant und berechnet werden. Und wenn dann Zeit da ist, habe ich keine Lust mehr, noch irgendetwas anzufangen! Mit zunehmender Eigenständigkeit und Organisation kommen dann doch die Augenblicke zurück, in denen ich „Zeit für mich“ habe. Zum Glück, denn das ist schwer zu ertragen, vor allem wenn die eigenen Freunde noch keine Kinder haben. Im Laufe der Zeit habe ich einige Tricks entwickelt, um mit diesen zeitlichen Einschränkungen umgehen zu können, und das hat mir sehr geholfen.

Meine erste Umstellung war, dass ich den Zeitmangel einfach hingenommen habe, um dann aber die Zeit, die mir gegeben ist, auch besser zu nutzen. Ein weiterer Tipp, den ich geben kann, ist: Planen Sie feste Zeiten ein, in denen Sie sich um den Partner kümmern, und halten Sie sich daran. Hierbei lassen Sie sich von den Omas oder von einer sympathischen Nachbarin helfen. Die Kinder freuen sich und genießen diese Auszeit, die sich vom Alltag unterscheidet.  

Elodie, 37 Jahre, Mutter von Leon (8 Jahre) und Viktor (5 Jahre)

Als mein zweites Kind kam, war ich völlig überfordert. Die Fahrerei, die ständige Hektik, die Mahlzeiten, das Baden… da blieb keine Zeit mehr für mich. Ich hatte den Eindruck, mich jeden Tag bis zum Abend dahinzuschleppen. 

Mit meinem Partner habe ich versucht, eine Lösung zu finden, die mir den Tag erleichtern würde, und wir haben versucht, kreativ zu sein. Es wird möglichst vorausschauend geplant: Jede Fahrt wird genau überlegt und eingeteilt. Für die Mahlzeiten bereite ich mir eine Einkaufsliste vor, die auf unseren Terminkalender abgestimmt ist, sodass ich abends, wenn es ganz besonders hektisch wird, etwas Schnelles zubereiten kann. Sonntagsabends nehmen wir uns etwas Zeit, um die Woche zu planen. Wir haben uns auch die Aufgaben aufgeteilt. Seither packt jeder mit an und ich fühle mich gelassener und weniger alleingelassen! Wir fühlen uns mehr im Zen und weniger leidgeprüft. Die Woche über läuft alles viel besser und die Rollen sind besser verteilt. 

Sylvia, 39 Jahre, Mutter von Sofia (11 Jahre), Hugo (8 Jahre) und Lina (3 Jahre)

Als meine erste Tochter zur Welt kam, wollte ich alles selbst im Griff behalten, alles selbst erledigen. Das war nicht leicht, denn sie weinte viel und schlief wenig. Ich war fix und fertig, und dennoch wollte ich alles alleine schaffen, weil ich meinte, das wäre das Beste für sie. Sehr schnell wurde die Freude von dem Gefühl der „Pflicht“ verdrängt. Manchmal (sogar oft!) hat mich mein Kind genervt. Aber auch alle anderen, haben mich genervt, denn was ich mir zugemutet habe, war nicht zu schaffen. Ich konnte nichts mehr genießen, so überlastet war meine Zeitplanung. Aber das schuldete ich doch meinem Kind, das war meine Aufgabe als Mutter! Einige Jahre später und nachdem ich echt an mir selbst gearbeitet habe, konnte ich meine eigenen Grenzen besser einschätzen. Ich habe verstanden, dass es die Supermama nicht gibt und ich auch auf meine eigenen Bedürfnisse und nicht nur die meiner Tochter hören muss. Seither bin ich anders, ich leiste weniger, das ist sicher, aber ich bin ganz bei der Sache und koste mein Tun wirklich aus. WIR alle, mit unseren drei Kindern, haben den Nutzen.  

Morgane, 35 Jahre, Mutter von Pedro (5 Jahre)

Ich bin alleinerziehende Mutter, seit mein Sohn 10 Monate alt ist. Mit seinem Vater war das Verhältnis in dieser Zeit sehr schwierig und das Kind war auch oft krank… Dass ich nicht daran denken konnte, mir Zeit für mich zu nehmen, war klar: ich musste voll arbeiten, um ein Auskommen zu haben. Nach einer Arbeitswoche war ich immer geschlaucht. Ich hatte so viel zu tun. Zum Glück konnte ich mich in „wichtigen“ Dingen auf meine Eltern verlassen, denn ich sah kaum jemanden. Mir fehlte einfach die Kraft, noch um Hilfe zu bitten. Fast ein ganzes Jahr war ich nicht mehr in Gesellschaft, mit Ausnahme meiner Kollegen, die mir etwas Luft verschafft haben. Ich weiß immer noch nicht, wie ich diese Zeit überlebt habe…

Experten-Bewertungen

Perfekte Eltern, perfekte Kinder?

Es war einmal eine Mutter/ein Vater …

Ihr Elternabenteuer hat mit Sicherheit schon in jungen Jahren in Ihrem Kopf begonnen, genau wie viele andere:

„Als ich noch ein kleines Mädchen war, haben wir oft mit den Puppen Vater-Mutter-Kind gespielt. Ich war die Mutter, den perfekten Vater ließ ich meinen Bruder oder meinen Vetter spielen. Alles ging ganz einfach. In diesem symbolischen Spiel sah ich mich schon als richtige Mutter.

Als Jugendliche habe ich mein...

Mehr darüber erfahren

Zwischen Opfer und Individualismus: Sein Gleichgewicht finden

Die Gesellschaft hat sich niemals so sehr um das Schicksal ihrer Kinder gekümmert, wie heute… Während Kinder lange Zeit nicht nach ihrer Meinung gefragt wurden, sind Sie zum Ende des 20. Jahrhunderts voll und ganz in den Mittelpunkt gerückt.

Eltern: ein Beruf im Wandel

Früher war es eine völlig normale Sache, Kinder großzuziehen, denn es ging um das Überleben der menschlichen Gattung. Die Eltern hat die völlige Gewalt über ihre Kinder und die Gesellschaft kümmerte sich nur w...

Mehr darüber erfahren

Ihr Gefühl „gute Eltern zu sein“ verbessern

„Bin ich eine gute Mutter?“, „Bin ich meiner Vaterrolle gewachsen?“: Alle Eltern stellen sich früher oder später diese Frage. Hinter dem Willen, seine Kinder gut zu erziehen und glücklich zu machen, stecken unzählige Reaktionen und Entscheidungen im Alltag. Von Zweifeln geplagt wenden sich manche überforderten Eltern an unterschiedliche Experten, um sich zu beruhigen. Wir geben Ihnen hier einige Anhaltspunkte, damit Sie das Vertrauen in Ihre elterlichen Fähigkeiten zurückgewinnen. 

Je...

Mehr darüber erfahren

Vater oder Mutter - aber nicht allein

Ob man als Elternpaar lebt, seine Kinder allein erzieht, getrennt, verwitwet ist oder in einer Patchwork-Familie lebt: Eltern sein ist eine große Herausforderung! Man muss eine sehr große Verfügbarkeit, Flexibilität und Geduld an den Tag legen,… Es gibt so viel zu tun, zu denken, zu entscheiden, dass es kaum vorstellbar ist, alles ohne Unterstützung zu bewältigen. Es ist wichtig, sich mit guten Menschen zu umgeben und die elterliche Verantwortung zu teilen. 

In welche...

Mehr darüber erfahren

Finden Sie Hilfe in Ihrer Umgebung

Brauchen Sie Unterstüztung oder Beistand für den Schritt zum "Besserfühlen"? Das Verzeichnis rät Ihnen Adressen in Ihrer Umgebung

Und wenn ich mir helfen ließe.

Gute Ratschläge für die Wahl des Psychologen und der Therapie.

Herunterladen

Lösungen

Entdecken Sie die Lösungen